In fast allen Branchen sind die Marktverhältnisse durch beschleunigte Innovations- und Produktentwicklungszyklen inzwischen sehr schnelllebig geworden. Die Organisationsstrukturen müssen deshalb reaktionsfreudiger und flexibler werden, die Agilität wird daher immer mehr zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Damit steigen auch die Ansprüche an das IT Service Management, sich von starren Organisationsstrukturen und Prozessen zu lösen und sie agiler zu gestalten. Hier haben wir wesentliche Nutzeneffekte agiler Verhältnisse in der IT-Organisation aus den aktuellen Projektfeedbacks unserer Strategie- und Transformationsprojekte zusammengestellt:
- Treiber für Innovationen und neue Wertschöpfungsmodelle: Die allerorts entstehenden Startups zeigen gegenwärtig, wie im digitalen Umfeld durch agile Organisationen plötzlich eine Vielzahl neuer Produktideen und Geschäftsmodelle geboren werden. Will sich die IT als Enabler verstehen, muss sie sich einem solchen agilen Selbstverständnis verschreiben. Dazu gehört nicht nur der Einsatz agiler Methoden, sondern in den Projekten auch die Nutzung agiler Metriken zur Erfolgsbewertung der agilen Methoden.
- Reaktionsfähiger bei veränderlichen Anforderungen: Unter Agilität wird die Fähigkeit verstanden, veränderliche Ereignisse durch schnelle Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse beantworten zu können. Dies unterscheidet sich von den klassischen Vorgehensweisen, die mit ihren längerfristigen Zielen schwerfälligere Prozesse erzeugen. Durch kleine Iterationen mit kurzen Planungs- und Umsetzungsintervallen kann bei den agilen Methoden jederzeit flexibel beispielsweise auf unvorhergesehene Ereignisse, kurzfristige Modifikationen der Kundenwünsche oder technische Neuerungen reagiert werden.
- Höhere Produktivität: Verschiedene Studien haben recht übereinstimmend ermittelt, dass bei einem agilen Ansatz die Produktivität in den Projekten bzw. IT-Maßnahmen deutlich steigt. Die höhere Produktivität resultiert nicht zuletzt daraus, dass eine permanente Ergebnisrückkopplung besteht und somit effektiver gearbeitet werden kann.
- Schnellere Marktreife: Je komplexer Projekte sind, desto größer sind auch die Verzögerungen. Agil konzipierte Maßnahmen vermeiden diesen Nachteil und erzeugen eine höhere Realisierungsgeschwindigkeit, da die Ergebnisse für Änderungen durch die kurzen Planungs- und Umsetzungsphasen sehr rasch geliefert werden können. Damit stehen den Kunden neue Lösungen oder Services deutlich früher zur Verfügung, als wenn sie nach den herkömmlichen Methoden projektiert worden wären.
- Spürbarer Qualitätsgewinn: Da bei den agilen Ansätzen permanent durch die kurzzeitigen Sprints ein Soll-Ist-Vergleich vorgenommen wird, verringert sich die Fehlerdichte. Zum Qualitätsgewinn trägt auch bei, dass die Teilprojekte für neue oder veränderte Services kleiner und damit überschaubarer sind, so dass sich mögliche Risiken schneller erkennen lassen.
- Geringere Kosten: Infolge der effizienteren Planung und Realisierung sowie des geringeren Nachbearbeitungs- und Dokumentationsaufwands verringert sich der Bedarf an personellen Ressourcen. Studien sprechen hier von Ersparniseffekten in einer Größenordnung von durchschnittlichen 10 bis 20 Prozent.
- Näher an den Kundenbedürfnissen: Durch die Einbindung der Fachbereiche in den interdisziplinären Projekten entsteht eine kontinuierliche und direkte Kommunikation mit der IT. Sie führt nicht nur dazu, dass die IT-Mitarbeiter mehr Einblick in die Anforderungen der Business-Bereiche gewinnen, sondern umgekehrt entwickeln auch die Anwender ein größeres Verständnis für die Bedingungen bei der Entwicklung von IT-Services. Ein weiterer positiver Effekt: Die Lösungen werden als gemeinsam erarbeitete Ergebnisse empfunden.
- Bessere Mitarbeiterbindung: Der allgemeine Mangel an fachlich qualifizierten Mitarbeitern macht sich gerade auch im IT-Umfeld deutlich bemerkbar. Deshalb gilt es, ihnen ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten. Dazu gehören auch die agilen Methoden. Sie erzeugen eine höhere Identifikation der Mitarbeiter mit ihren Projekten, weil sie durch eine unmittelbarere Einbindung in kurzen Steps den konkreten Nutzen erleben und weniger hierarchisch gedacht wird. Diese Bedingungen wirken sich nachhaltig positiv auf die Motivation aus.