Mit der Einführung des Digital Operational Resilience Act (DORA) setzt die Europäische Union einen wichtigen Meilenstein für die digitale Widerstandsfähigkeit im Finanzsektor. Die Richtlinie, die im Januar 2025 in Kraft tritt, hat das Ziel, die operative Belastbarkeit von Finanzunternehmen angesichts wachsender digitaler Risiken und Cyber-Bedrohungen zu stärken. Aber was bedeutet das konkret für Unternehmen?
Was ist das Ziel von DORA?
DORA zielt darauf ab, eine robuste und einheitliche Grundlage für die digitale Resilienz innerhalb des Finanzsektors zu schaffen. Dies betrifft nicht nur Banken und Versicherungen, sondern auch IT-Dienstleister, die für diese Unternehmen tätig sind. Die Richtlinie soll sicherstellen, dass alle relevanten Akteure auf digitale Störungen oder Cyberangriffe vorbereitet sind und schnell reagieren können.
Die vier Säulen von DORA:
- Risiko-Management
Unternehmen müssen ein effektives IT-Risikomanagement implementieren, das alle IT-Prozesse und -Systeme abdeckt. Dazu gehört die Erfassung von Risiken, die Bewertung der potenziellen Auswirkungen und die Festlegung von Maßnahmen zur Risikominderung.
- Informationssicherheit
Der Schutz sensibler Daten hat oberste Priorität. DORA verlangt von Unternehmen, dass sie Cybersecurity-Maßnahmen implementieren, um Angriffe zu verhindern, zu erkennen und zu beheben. Dies schließt den Umgang mit Vorfällen, Meldepflichten und den Schutz von Daten in allen IT-Systemen ein.
- Krisenmanagement und Meldepflichten
Im Falle eines schwerwiegenden IT-Sicherheitsvorfalls müssen Unternehmen in der Lage sein, diesen schnell und präzise zu melden. Dies wird die Transparenz in der gesamten Branche verbessern und ermöglichen, dass Unternehmen angemessen auf Bedrohungen reagieren können.
- Anforderungen an Drittanbieter
Ein besonders interessantes Element der DORA-Richtlinie betrifft die IT-Dienstleister. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Drittanbieter den gleichen hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen, wie sie selbst. Dies erhöht den Druck auf alle, die im Finanzsektor tätig sind, inklusive Cloud-Anbietern und Softwareentwicklern.
Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
Die DORA-Richtlinie ist ein wichtiger Schritt, um die digitale Infrastruktur in Europa widerstandsfähiger gegen Störungen und Bedrohungen zu machen. Für Unternehmen im Finanzsektor bedeutet dies, dass sie ihre bestehenden IT-Prozesse und Sicherheitsprotokolle überprüfen und gegebenenfalls anpassen müssen, um die Anforderungen zu erfüllen. Zudem sollten sie eine klare Strategie für den Umgang mit IT-Risiken entwickeln und sicherstellen, dass ihre IT-Dienstleister ebenfalls DORA-konform arbeiten.
Warum jetzt handeln?
Der Countdown läuft: Bis Januar 2025 müssen Unternehmen alle Vorgaben der DORA-Richtlinie umsetzen. Für viele wird dies einen erheblichen organisatorischen und technischen Aufwand bedeuten. Doch die Vorteile sind klar: Stärkere digitale Resilienz bedeutet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch eine bessere Vorbereitung auf künftige Herausforderungen in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Fazit:
Die DORA-Richtlinie ist ein Weckruf für den Finanzsektor und seine Partner. Unternehmen sollten die verbleibende Zeit nutzen, um ihre Systeme und Prozesse zukunftssicher zu machen. Wer frühzeitig handelt, sichert nicht nur die eigene Widerstandsfähigkeit, sondern schafft auch Vertrauen bei Kunden und Partnern.